Dienstag, 10. Januar 2012
Kap der guten Hoffnung und Abschied
norasblog, 21:22h
Am letzten Tag in Kapstadt geht es noch einmal sehr touristisch zu. Ich buche eine Tagestour, die mich und sechs andere Reisende in einem Minibus zum Kap und zu einem Weingut karrt. Solche Reisen sind praktisch, aber behagen mir gar nicht. Guides die solche Touren machen, egal wie nett sie eigentlich sind, mag ich meistens nicht. Zu höflich, zu oberflächlich, zu lustig. Gehört zu ihrem Job, ist mir klar. Mag ich aber trotzdem nicht. Und die Mitreisenden sind selten ein wirklicher Zugewinn. In diesem Fall, ebenfalls sehr höflich und bemüht um meine Integration, ein älteres britisches Paar und eine Familie aus Mosambik. Aber was können die schön dafür und schließlich habe ich mich für eine Reise auch ohne Begleitung und im Fall von Südafrika gegen einen Mietwagen entschieden. Also los.
Und die Fahrt lohnt sich auch. Wir fahren schöne Küstenstraßen entlang, die man eben nur mit Auto (oder mit dem Fahrrad, was keine Option ist) befahren kann. Und ich genieße es wieder hinter einer fahrenden Fensterscheibe zu kleben und die Landschaft zu bestaunen. Hier fehlen mir wahrscheinlich die üblichen monatlichen ICE Kilometer, und diese Landschaft, so schön ich Deutschland auch finde, ist schon noch mal eine andere Nummer. Wir stoppen in Simons Town bei den Pinguinen, und fahren weiter bis zum Kap der guten Hoffnung. Das sollte eigentlich stürmisches Kap heißen. Schon damals war jemand clever genug zu erkennen, dass sich das sehr schlecht vermarkten ließe. Daher dieser hübsche, wenn auch wie sich rausstellte etwas gefährliche, Name. Schiffsunglücke gab es hier viele, im besten und wohl auch häufigsten Fall verfuhren sich die Schiffe allerdings nur in die auch deswegen so genannte "False Bay". Ob der Name nun positive Auswirkungen hatte - da müsste man ja gewarnt sein - bleibt mir heute noch unüberliefert.
Ausgerüstet mit meinen guten Erfahrungen laufe ich ohne mit der Wimper zu zucken zum Leuchtturm hoch. Die Aussichten sind tatsächlich sehr schön. Zumindest solange die Plattform noch nicht überfüllt ist. Dann kann es meinetwegen schnell weitergehen. Einen Cappuccino und einen Bangoon später sind wir wieder auf der Straße. (Bangoons sind Affen die dort die ganze Gegend terrorisieren. Ich finde sie süß. Und ich mache das erste Affen-Foto der Reise. Bisher sind mir immer alle zu schnell entwischt.)
Wir schauen uns Stellenbosch an, was mich leider unbeeindruckt lässt. Aber ich schiebe es auf die Tour. Das machen Stellenbosch und ich noch mal unter uns aus. Dann geht es noch zu einem Weingut, dieses Mal auch mit Probe. Beinahe hätte ich das ausfallen lassen. Weil ich weiß, dass es zu touristisch ist, dass ich Wein besser im Internet kaufe und auch schon genug Weinfässer in meinem Leben gesehen habe. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, es würde doch etwas Wichtiges fehlen, also bin ich froh und mache hier einen Haken. Und fahre das letzte Mal - erstmal - in die Stadt rein.
Stellenbosch:
Eigentlich habe ich schon am Tag zuvor Kapstadt inoffiziell Lebewohl gesagt. Und zwar als ich mich für das große afrikanische Menü im "Café Africa" entschieden habe. Offensichtlich beliebtes Ziel von Touren und Honeymoon-Reisenden werden einem dort mehrere typisch afrikanische Gerichte kredenzt. Alles zusammen mit bunter Einrichtung, bemalten Kellnern und der passenden Musik. Wenn mich das nächste Mal also jemand nach dem Essen in Afrika fragt, bin ich besser vorbereitet!
An diesem Abend checke ich noch einmal in ein anderes Hotel ein (ich wurde quasi umgesiedelt. Das ist ja hier üblich, siehe District six), dusche mir die Tour vom Leib und genieße mal wieder das Internet. Den ganzen Tag ohne Computer! Wie das werden soll, wenn ich erstmal in Busch und Wüste bin? Und dann husche ich noch ein letztes Mal in eine nahegelegende Weinbar. Ein schönes Glas Chardonnay und eine Tarte und ich bin zufrieden und, wie gesagt, erstmal, fertig mit Kapstadt.
Morgen früh um viertel vor sechs kommt mein Taxi. Dann geht es ca. acht Stunden die Küste entlang bis Knysna. Die berühmte Garden Route werde ich mir von einem Langstreckenbus aus ansehen, und dabei wahrscheinlich immer wieder mal einschlafen.
geschrieben am 11.01.2012
Und die Fahrt lohnt sich auch. Wir fahren schöne Küstenstraßen entlang, die man eben nur mit Auto (oder mit dem Fahrrad, was keine Option ist) befahren kann. Und ich genieße es wieder hinter einer fahrenden Fensterscheibe zu kleben und die Landschaft zu bestaunen. Hier fehlen mir wahrscheinlich die üblichen monatlichen ICE Kilometer, und diese Landschaft, so schön ich Deutschland auch finde, ist schon noch mal eine andere Nummer. Wir stoppen in Simons Town bei den Pinguinen, und fahren weiter bis zum Kap der guten Hoffnung. Das sollte eigentlich stürmisches Kap heißen. Schon damals war jemand clever genug zu erkennen, dass sich das sehr schlecht vermarkten ließe. Daher dieser hübsche, wenn auch wie sich rausstellte etwas gefährliche, Name. Schiffsunglücke gab es hier viele, im besten und wohl auch häufigsten Fall verfuhren sich die Schiffe allerdings nur in die auch deswegen so genannte "False Bay". Ob der Name nun positive Auswirkungen hatte - da müsste man ja gewarnt sein - bleibt mir heute noch unüberliefert.
Ausgerüstet mit meinen guten Erfahrungen laufe ich ohne mit der Wimper zu zucken zum Leuchtturm hoch. Die Aussichten sind tatsächlich sehr schön. Zumindest solange die Plattform noch nicht überfüllt ist. Dann kann es meinetwegen schnell weitergehen. Einen Cappuccino und einen Bangoon später sind wir wieder auf der Straße. (Bangoons sind Affen die dort die ganze Gegend terrorisieren. Ich finde sie süß. Und ich mache das erste Affen-Foto der Reise. Bisher sind mir immer alle zu schnell entwischt.)
Wir schauen uns Stellenbosch an, was mich leider unbeeindruckt lässt. Aber ich schiebe es auf die Tour. Das machen Stellenbosch und ich noch mal unter uns aus. Dann geht es noch zu einem Weingut, dieses Mal auch mit Probe. Beinahe hätte ich das ausfallen lassen. Weil ich weiß, dass es zu touristisch ist, dass ich Wein besser im Internet kaufe und auch schon genug Weinfässer in meinem Leben gesehen habe. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, es würde doch etwas Wichtiges fehlen, also bin ich froh und mache hier einen Haken. Und fahre das letzte Mal - erstmal - in die Stadt rein.
Stellenbosch:
Eigentlich habe ich schon am Tag zuvor Kapstadt inoffiziell Lebewohl gesagt. Und zwar als ich mich für das große afrikanische Menü im "Café Africa" entschieden habe. Offensichtlich beliebtes Ziel von Touren und Honeymoon-Reisenden werden einem dort mehrere typisch afrikanische Gerichte kredenzt. Alles zusammen mit bunter Einrichtung, bemalten Kellnern und der passenden Musik. Wenn mich das nächste Mal also jemand nach dem Essen in Afrika fragt, bin ich besser vorbereitet!
An diesem Abend checke ich noch einmal in ein anderes Hotel ein (ich wurde quasi umgesiedelt. Das ist ja hier üblich, siehe District six), dusche mir die Tour vom Leib und genieße mal wieder das Internet. Den ganzen Tag ohne Computer! Wie das werden soll, wenn ich erstmal in Busch und Wüste bin? Und dann husche ich noch ein letztes Mal in eine nahegelegende Weinbar. Ein schönes Glas Chardonnay und eine Tarte und ich bin zufrieden und, wie gesagt, erstmal, fertig mit Kapstadt.
Morgen früh um viertel vor sechs kommt mein Taxi. Dann geht es ca. acht Stunden die Küste entlang bis Knysna. Die berühmte Garden Route werde ich mir von einem Langstreckenbus aus ansehen, und dabei wahrscheinlich immer wieder mal einschlafen.
geschrieben am 11.01.2012
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