Dienstag, 10. Januar 2012
Entdeckung Kapstadt Teil 2
norasblog, 18:11h
Wichtig in Kapstadt: Immer mal wieder im City-Bowl rumlaufen. Immer mal wieder die Großstadt mit dem bunten Treiben einatmen. Auch wenn das kein Ort für längere Stopps ist, ist es dort aufregend und für die Länge von einem Kaffee schön.
Die Long Street ist die Party Straße. Ein Café, an einem Restaurant, an einer Bar und noch einer Bar. Bars habe ich vermisst. Überhaupt war ich in zu wenigen Bars, auch schon in Berlin in den letzten Monaten. In Indien habe ich das Konzept überhaupt nicht gesehen. Alkohol ist dort ein Problem. Die Leute trinken entweder gar nicht oder viel zu viel. Viele sterben an Masse und mangelnder Qualität. Restaurants in Indien führen nur selten Bier, ganz selten Wein, eigentlich nie etwas anderes. Ich habe nicht einen Gin Tonic bekommen in Indien. Aber es dennoch überlebt, noch nicht mal nur schweren Herzens. Man kommt gut ohne Alkohol aus. Auch ich.
Hier gibt es natürlich auch viele hübsche Geschäfte und ich muss regelmäßig auf mich einreden, dass ich kein Paket aus Südafrika nach Hause schicken werde und deswegen keine sinnlosen, noch nicht mal sinnvolle, Sachen kaufen werde.
Gärten gibt es hier ein paar. Die direkt in der Stadt heißen Company Garden und umschreiben einen nicht zu verachtenden Park, in dem sich ganze Familien in den Schatten tummeln. Sieht aus wie in Deutschland. Nur etwas gepflegter und die Hautfarbe hat eine wesentlich dunklere Skala. Ich lese hier ein bisschen in meinem noch in Indien gekauften Buch. Ein weiterer Beschluss für das neue Jahr: keine dämlichen Bücher mehr lesen. Das ist noch schlimmer als dämliche Filme sehen. Zum Schluss hatte ich mir ein sehr dämliches Buch über ein Gruppenreise in Namibia aufschwatzen lassen. Im Treatmenthouse gab es so viele Bücher. Und sicher so viele bessere. Plus, ich hätte wissen müssen, dass die Empfehlung nur schief gehen kann. Aber in den Gedanken teilweise auch an Namibia dachte ich… Völlig falsch. Dann einen schlechten Thriller. Den habe ich wenigstens nicht zu Ende gelesen. Schreckliche Sprache, primitiver Plot, gar nicht spannend. Nur dämlich. Autorin verweilt hartnäckig in den Bestseller-Listen in Deutschland. Auch das hätte ich besser wissen müssen.
Jetzt wieder einen Irving. Das klappt. Bis ich unruhig werde und weiterziehen muss.
Es geht ins Museum. Ins "District six", welches die Geschichte des gleichnamigen, bunten Viertels erzählt, das nahe Zentrum und Hafen gelegen 1966 (! da gab es bei uns vor allem Miniröcke, die Pille und die Beatles) zur reinen "weißen Zone" erklärt wurde. Alle anderen mussten raus und so wurden zwei Jahre später alle Schwarzen unfreundlich aufgefordert, das Viertel zu verlassen. Erst 2004 durften die ersten zurück. Im Museum wird viel über Heimat erzählt und was es bedeutet, wenn man die verliert. Das ist sogar noch berührender als der bekannte Graus des Rassismus. Der ist hier noch sehr nah. Sehr frisch. Auch wenn ich weniger davon auf den Straßen und in dem täglichen Leben mitbekomme, als ich anfangs befürchtet habe. Vielleicht kriege ich aber auch zu wenig vom normalen, ungeschminkten Leben mit. So kann ich aus meiner Erfahrung leider Südafrika noch nicht von dem allgemeinen Vorwurf des immer noch präsenten Rassismus freisprechen. Aber es trieft nicht auf den Gehwegen. Immerhin.
Am Samstagmorgen geht es zu Old Biscuit Mill. Hat ein guter Freund empfohlen gesagt, also wird's gemacht. Riaz hält das auch für eine gute Idee. Er bringt mich hin und wartet dort auf mich. Es ist voll. Normalerweise eine ruhige Gegeben wird an jedem Samstag im Sommer von allerlei Händlern und Käufern belebt, wenn nicht bevölkert. Die Stimmung ist gut. Eine schöne Variante von Jahrmarkt auf dem man alles kaufen kann, vor allem allerdings, angepasst an das Jahrhundert, Kunst, Klamotten und Deko (und weniger Pferde) und (wie auch schon damals) vor allem viel Essen und Trinken. Es gibt Stände französischer Bäckereien, allerlei Gegrilltes, Sushi, Paella, Kuchen und Eis in allen erdenklichen Farben und Formen. Afrikanisches Essen ist wie in Malaysia, so glaube ich, eher eine Mischung aus allem möglichen. Viel mehr als das es irgendeine wirklich Spezialität gäbe, zumindest wenn man Grillen ausschließt. Zwischendurch, ich erwähnte es schon, ich bin ja nicht mehr in Indien, Wein-, Bier- und Sektstände.
Hier gibt es so viele schöne Dinge, so viele schöne Menschen, allerdings auch so viele deutsche Touristen, dass ich keine zwei Stunden, ein herrlich belegtes Vollkornbrot und einen Schal später Riaz anrufe. Er ist ganz stolz auf mich. Er meint normalerweise würden Frauen aus Europa dort mehr kaufen. Ein schöner Ausflug! Und ich erinnere mich daran, dass mir Märkte in Berlin fehlen. Ich denke, die am Käthe-Kollwitz Platz (die nächsten von mir aus) zählen nicht und nehme mir vor ab März richtige Märkte in Berlin zu suchen.
Auch ein Ausflug nach Robben Island ist auf meiner Aktivitätenliste. Der fängt schon mit der wieder netten Taxifahrt mit Riaz an. Er war noch nie auf der Insel. Er meint früher konnte man nur mit dem Boot herum fahren. Das sei aber schon mal schön. Sehr gut, also schon mal über 1/3 der Aktion gerettet!
Er versucht die Abkürzungen zu nehmen, um dann festzustellen, dass die Straßen gesperrt sind, und besteht darauf mich bis zum Bootsanleger zu bringen, was darin endet, dass wir das Auto im Parkhaus parken, an der falschen Seite hoch kommen und ich dann über einen Samstagabend-überfüllten Platz an der Waterfront rennen muss. Riaz ist untröstlich, ich beruhige ihn. Und angekommen bin ich auch. Dann werden alle Taschen und Personen gescreent wie am Flughafen. Als ob da noch Häftlinge wären...
Die Fahrt ist wirklich schön und das erste Mal fallen mir die wirklich vielen Segelboote auf. Ein schöner Ort zum Segeln oder zum Kaiten - und ich denke an Hamburg.
Auf der Insel werden wir mit einem Bus samt sehr engagiertem Guide herum chauffiert. Gut, dass er so engagiert ist, denn die neureiche Familie aus München und die pralle Sonne, die durch die Fenster knallt, gehen mit ganz schön auf die Nerven. Er habe schon alles was Rang und Namen hat über die Insel geführt. 14 mal (oder so) davon Nelson Mandela selbst, alle Könige, Präsidenten und alle möglichen Popstars. Aber er ist auch wirklich lustig und tut es mit Herz, für die Freiheit. Das sind ein paar der wenigen, guten Erfahrungen, die ich mich hier näher an diese junge Geschichte der Verfolgung, Unterdrückung und reinen Rassismus bringen. Freiheit ist hier noch ein ganz anderer Begriff als bei uns. Ich denke an Chile. Die Geschichte dort, ähnlich, wenn auch nicht vergleichbar, wenn auch nicht ganz so jung, wurde dort von den meisten noch so gut es ging unter den Teppich gekehrt. Aufarbeitung Fehlanzeige. Das war sehr beklemmend. Und hier scheint es besser zu sein.
Die Rundführung und die Besichtigung der Zellen waren eindrucksvoll. Aber ich bestätige: die Bootsfahrt war das Schönste. Auf dem Rückweg stehe ich draußen, versuche alle Einstellungen meiner Kamera durch und vor allem versuche ich sie nicht zu verlieren. Die Wellen sind hoch, der Wind unbarmherzig und ich bin froh über jeden Quadratzentimeter Stoff den ich dabei habe. Vorteil der Alleinreisenden: Es gibt keine, oder nur wenig, Bilder von einem selbst. In dem Fall wäre es eingewickelt in zwei Schals, mit Safarihemd und auch sonst der ganzen Touristenmontur gewesen.
Am nächsten Tag gibt es eine ganze Packung Stadtrundfahrt. Das bedeutet in diesem Fall die große Runde zu ein paar Weingütern (allerdings ohne Probe, es ist noch vormittags), dem botanischen Garten, einem Vogelreservat, einer Warft, mehreren Stränden und wieder zurück ins Zentrum.
Auf der Tour erlebe ich die afrikanische Version von "no problem" (dem Standardspruch für alles und jeden in Indien). Sie kostet mich zwei Stunden, ein bisschen Diskussion, mehr Lachen und wird dann mit einer Busfahrt mit nur zwei anderen den ganzen Weg zurück zum Kirstenbosch Garten belohnt. Außerdem darf ich erfahren, wie schmerz- und kälteresistent afrikanische Kinder sind (sie schwimmen im Atlantik, der wahrscheinlich weniger als 10, sicher aber weniger als 15 Grad hat), viele bunte Vögel (allerdings hauptsächlich in größeren Käfigen) sehen und den zweiten der hier wohl beliebten Wochenendmärkte kennen lernen. Hier schaffe ich es nicht ganz und kaufe mir ein Kleid. Ein günstiges, ganz leichtes, das kaum Platz im Rucksack nimmt (rede ich mir ein).
Der Abend klingt mit einem Konzert im Kirstenbosch Park aus. Die Afrikaner feiern hier jeden in Frage kommenden Sonntagnachmittag den Sommer. Das bedeutet viele Menschen die gemeinsam Picknicken und Musik hören. Eine schöne Atmosphäre, die mich wieder an Berlin erinnert. Berlin im Sommer ist schon etwas ganz besonders schönes. Und manchmal muss man weit weg fahren, um sich wieder vorzunehmen sehr viel häufiger auf Konzerte zu gehen.
Die Long Street ist die Party Straße. Ein Café, an einem Restaurant, an einer Bar und noch einer Bar. Bars habe ich vermisst. Überhaupt war ich in zu wenigen Bars, auch schon in Berlin in den letzten Monaten. In Indien habe ich das Konzept überhaupt nicht gesehen. Alkohol ist dort ein Problem. Die Leute trinken entweder gar nicht oder viel zu viel. Viele sterben an Masse und mangelnder Qualität. Restaurants in Indien führen nur selten Bier, ganz selten Wein, eigentlich nie etwas anderes. Ich habe nicht einen Gin Tonic bekommen in Indien. Aber es dennoch überlebt, noch nicht mal nur schweren Herzens. Man kommt gut ohne Alkohol aus. Auch ich.
Hier gibt es natürlich auch viele hübsche Geschäfte und ich muss regelmäßig auf mich einreden, dass ich kein Paket aus Südafrika nach Hause schicken werde und deswegen keine sinnlosen, noch nicht mal sinnvolle, Sachen kaufen werde.
Gärten gibt es hier ein paar. Die direkt in der Stadt heißen Company Garden und umschreiben einen nicht zu verachtenden Park, in dem sich ganze Familien in den Schatten tummeln. Sieht aus wie in Deutschland. Nur etwas gepflegter und die Hautfarbe hat eine wesentlich dunklere Skala. Ich lese hier ein bisschen in meinem noch in Indien gekauften Buch. Ein weiterer Beschluss für das neue Jahr: keine dämlichen Bücher mehr lesen. Das ist noch schlimmer als dämliche Filme sehen. Zum Schluss hatte ich mir ein sehr dämliches Buch über ein Gruppenreise in Namibia aufschwatzen lassen. Im Treatmenthouse gab es so viele Bücher. Und sicher so viele bessere. Plus, ich hätte wissen müssen, dass die Empfehlung nur schief gehen kann. Aber in den Gedanken teilweise auch an Namibia dachte ich… Völlig falsch. Dann einen schlechten Thriller. Den habe ich wenigstens nicht zu Ende gelesen. Schreckliche Sprache, primitiver Plot, gar nicht spannend. Nur dämlich. Autorin verweilt hartnäckig in den Bestseller-Listen in Deutschland. Auch das hätte ich besser wissen müssen.
Jetzt wieder einen Irving. Das klappt. Bis ich unruhig werde und weiterziehen muss.
Es geht ins Museum. Ins "District six", welches die Geschichte des gleichnamigen, bunten Viertels erzählt, das nahe Zentrum und Hafen gelegen 1966 (! da gab es bei uns vor allem Miniröcke, die Pille und die Beatles) zur reinen "weißen Zone" erklärt wurde. Alle anderen mussten raus und so wurden zwei Jahre später alle Schwarzen unfreundlich aufgefordert, das Viertel zu verlassen. Erst 2004 durften die ersten zurück. Im Museum wird viel über Heimat erzählt und was es bedeutet, wenn man die verliert. Das ist sogar noch berührender als der bekannte Graus des Rassismus. Der ist hier noch sehr nah. Sehr frisch. Auch wenn ich weniger davon auf den Straßen und in dem täglichen Leben mitbekomme, als ich anfangs befürchtet habe. Vielleicht kriege ich aber auch zu wenig vom normalen, ungeschminkten Leben mit. So kann ich aus meiner Erfahrung leider Südafrika noch nicht von dem allgemeinen Vorwurf des immer noch präsenten Rassismus freisprechen. Aber es trieft nicht auf den Gehwegen. Immerhin.
Am Samstagmorgen geht es zu Old Biscuit Mill. Hat ein guter Freund empfohlen gesagt, also wird's gemacht. Riaz hält das auch für eine gute Idee. Er bringt mich hin und wartet dort auf mich. Es ist voll. Normalerweise eine ruhige Gegeben wird an jedem Samstag im Sommer von allerlei Händlern und Käufern belebt, wenn nicht bevölkert. Die Stimmung ist gut. Eine schöne Variante von Jahrmarkt auf dem man alles kaufen kann, vor allem allerdings, angepasst an das Jahrhundert, Kunst, Klamotten und Deko (und weniger Pferde) und (wie auch schon damals) vor allem viel Essen und Trinken. Es gibt Stände französischer Bäckereien, allerlei Gegrilltes, Sushi, Paella, Kuchen und Eis in allen erdenklichen Farben und Formen. Afrikanisches Essen ist wie in Malaysia, so glaube ich, eher eine Mischung aus allem möglichen. Viel mehr als das es irgendeine wirklich Spezialität gäbe, zumindest wenn man Grillen ausschließt. Zwischendurch, ich erwähnte es schon, ich bin ja nicht mehr in Indien, Wein-, Bier- und Sektstände.
Hier gibt es so viele schöne Dinge, so viele schöne Menschen, allerdings auch so viele deutsche Touristen, dass ich keine zwei Stunden, ein herrlich belegtes Vollkornbrot und einen Schal später Riaz anrufe. Er ist ganz stolz auf mich. Er meint normalerweise würden Frauen aus Europa dort mehr kaufen. Ein schöner Ausflug! Und ich erinnere mich daran, dass mir Märkte in Berlin fehlen. Ich denke, die am Käthe-Kollwitz Platz (die nächsten von mir aus) zählen nicht und nehme mir vor ab März richtige Märkte in Berlin zu suchen.
Auch ein Ausflug nach Robben Island ist auf meiner Aktivitätenliste. Der fängt schon mit der wieder netten Taxifahrt mit Riaz an. Er war noch nie auf der Insel. Er meint früher konnte man nur mit dem Boot herum fahren. Das sei aber schon mal schön. Sehr gut, also schon mal über 1/3 der Aktion gerettet!
Er versucht die Abkürzungen zu nehmen, um dann festzustellen, dass die Straßen gesperrt sind, und besteht darauf mich bis zum Bootsanleger zu bringen, was darin endet, dass wir das Auto im Parkhaus parken, an der falschen Seite hoch kommen und ich dann über einen Samstagabend-überfüllten Platz an der Waterfront rennen muss. Riaz ist untröstlich, ich beruhige ihn. Und angekommen bin ich auch. Dann werden alle Taschen und Personen gescreent wie am Flughafen. Als ob da noch Häftlinge wären...
Die Fahrt ist wirklich schön und das erste Mal fallen mir die wirklich vielen Segelboote auf. Ein schöner Ort zum Segeln oder zum Kaiten - und ich denke an Hamburg.
Auf der Insel werden wir mit einem Bus samt sehr engagiertem Guide herum chauffiert. Gut, dass er so engagiert ist, denn die neureiche Familie aus München und die pralle Sonne, die durch die Fenster knallt, gehen mit ganz schön auf die Nerven. Er habe schon alles was Rang und Namen hat über die Insel geführt. 14 mal (oder so) davon Nelson Mandela selbst, alle Könige, Präsidenten und alle möglichen Popstars. Aber er ist auch wirklich lustig und tut es mit Herz, für die Freiheit. Das sind ein paar der wenigen, guten Erfahrungen, die ich mich hier näher an diese junge Geschichte der Verfolgung, Unterdrückung und reinen Rassismus bringen. Freiheit ist hier noch ein ganz anderer Begriff als bei uns. Ich denke an Chile. Die Geschichte dort, ähnlich, wenn auch nicht vergleichbar, wenn auch nicht ganz so jung, wurde dort von den meisten noch so gut es ging unter den Teppich gekehrt. Aufarbeitung Fehlanzeige. Das war sehr beklemmend. Und hier scheint es besser zu sein.
Die Rundführung und die Besichtigung der Zellen waren eindrucksvoll. Aber ich bestätige: die Bootsfahrt war das Schönste. Auf dem Rückweg stehe ich draußen, versuche alle Einstellungen meiner Kamera durch und vor allem versuche ich sie nicht zu verlieren. Die Wellen sind hoch, der Wind unbarmherzig und ich bin froh über jeden Quadratzentimeter Stoff den ich dabei habe. Vorteil der Alleinreisenden: Es gibt keine, oder nur wenig, Bilder von einem selbst. In dem Fall wäre es eingewickelt in zwei Schals, mit Safarihemd und auch sonst der ganzen Touristenmontur gewesen.
Am nächsten Tag gibt es eine ganze Packung Stadtrundfahrt. Das bedeutet in diesem Fall die große Runde zu ein paar Weingütern (allerdings ohne Probe, es ist noch vormittags), dem botanischen Garten, einem Vogelreservat, einer Warft, mehreren Stränden und wieder zurück ins Zentrum.
Auf der Tour erlebe ich die afrikanische Version von "no problem" (dem Standardspruch für alles und jeden in Indien). Sie kostet mich zwei Stunden, ein bisschen Diskussion, mehr Lachen und wird dann mit einer Busfahrt mit nur zwei anderen den ganzen Weg zurück zum Kirstenbosch Garten belohnt. Außerdem darf ich erfahren, wie schmerz- und kälteresistent afrikanische Kinder sind (sie schwimmen im Atlantik, der wahrscheinlich weniger als 10, sicher aber weniger als 15 Grad hat), viele bunte Vögel (allerdings hauptsächlich in größeren Käfigen) sehen und den zweiten der hier wohl beliebten Wochenendmärkte kennen lernen. Hier schaffe ich es nicht ganz und kaufe mir ein Kleid. Ein günstiges, ganz leichtes, das kaum Platz im Rucksack nimmt (rede ich mir ein).
Der Abend klingt mit einem Konzert im Kirstenbosch Park aus. Die Afrikaner feiern hier jeden in Frage kommenden Sonntagnachmittag den Sommer. Das bedeutet viele Menschen die gemeinsam Picknicken und Musik hören. Eine schöne Atmosphäre, die mich wieder an Berlin erinnert. Berlin im Sommer ist schon etwas ganz besonders schönes. Und manchmal muss man weit weg fahren, um sich wieder vorzunehmen sehr viel häufiger auf Konzerte zu gehen.
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