Montag, 9. Januar 2012
Die Entdeckung von Kapstadt Teil 1
norasblog, 18:00h
Im Reiseführer steht "be prepared to fall in lobe". Bin ich aber nicht. So leicht ist das dann eben doch nicht bei einer mittlerweile schon fast richtigen Berlinerin. Allerdings muss ich zugeben, Kapstadt hat etwas von Berlin. Und es hat Strände. Das sind gute Gründe für Kapstadt. Und wenn ich hier vielleicht mit 18 das erste Mal hingekommen wäre, vielleicht hätte sich das alles anders entwickelt. Denn es ist ganz sicher ein Ort an dem man bleiben könnte.
Kapstadt ist jung, mit guter Stimmung. Fast ein bisschen zuviel für meinen Geschmack. Es hat etwas teilweise künstliches. Aber nicht so künstlich wie Amerika. Hier singt schon mal jemand auf der Straße oder tanzt. Aber das nehme ich den Afrikanern ab. Sonst ist es eine bunte Mischung aller Kulturen, mit vielen Touristen, vielen Surfern, vielen Familien aber noch mehr Youngstern auf der Suche nach dem maximalen Spaß.
Nach jetzt fünf Tagen in Kapstadt steht für mich fest: es ist am ehesten wie Australien. Und damit ein wunderschöner Ort an den man immer wieder kommen könnte. Aber auch nicht unbedingt muss.
Kapstadt zeigt sich mir freundlich und friedlich. Aber ich bin auch vorsichtig. Das meiste Geld, neben den High-Season-Hotelpreisen, gebe ich für Taxis aus. Das ist die sicherste, wenn auch etwas zu bequeme Art, sich hier fortzubewegen. Abends bleibe ich im Hotel. Das geht. Macht aber hier auch regelmäßiger deutlich, dass alleine reisen Nachteile hat, und manchmal einsam ist. Die anderen Transportmöglichkeiten, auch die von Kapstadt weg, sind mittelmäßig. Zwar gibt es die ganze Backpacker Bewegung wie in Australien, allerdings ist die Organisation und Flexibilität nicht ganz so ausgefeilt. Sämtliche Abreisezeiten sind zwischen 7 und 9 Uhr morgens, was die Weiterreise am gleichen Tag schon mal ausschließt. Prinzipiell rät mir jeder zum Mietwagen. Den nehme ich aber nicht. Die Vorstellung mit dem Wagen liegen zu bleiben und/oder sich zu verfahren liegt einfach zu nah.
Kapstadt ist auch die Stadt in der ich mich wieder organisiere. Wäsche machen, Schuhe reparieren, Akkus nachkaufen. Planen, organisieren, buchen. Zumindest soweit ich komme. Und Kapstadt hat viel zu besichtigen. Natürlich nehme mir nur einen Teil davon vor. So kamen bisher auf zwei Vollzeit-Touristen-Tage ein Oranisieren-Nicht-viel-Machen-Pausen-Tag.
Bisher schon gemacht:
1. Tafelberg bestiegen!
Man kann dort auch mit der Gondel hochfahren. Das machen auch fast alle anderen, um sich dann dort oben wieder mit Weißwein oder Champagner zu betrinken und Bilder mit den Handy zu machen und direkt nach Amerika oder Russland zu versenden.
Ich wandere hoch. Wahrscheinlich sollte ich nicht allzu laut tönen, ist dieses Verhalten weder selbstverständlich noch typisch für mich und ich die Gondel für den Weg runter auch genommen habe. Dennoch bin ich nicht weniger stolz. Ermutigt von den aufbauenden Worten und Beschreibungen im Gasthaus mache ich mich an einem strahlenden Sommertag auf den Weg. Erst mit dem Taxi, dass das mein Fahrer für die nächsten Tage wird, weiß ich da noch nicht, an den Bussen am Fuß des Tafelbergs vorbei bis zur Rückseite und den möglichen Aufstiegen. Riaz, der Taxifahrer ist nicht begeistert. Viel zu heiß, viel zu weit, völlig unnötig. Er könnte mich doch zum Strand fahren. Und schlägt vor zu warten bis ich wieder zurück komme - nach ein paar Minuten. Ich bin wild entschlossen und schicke ihn fort, nehme aber seine Handynummer. Für den Notfall. Von Telefonnummern habe ich schon ganz schön viele: zwei vom Gasthaus, von mehreren Taxifahrern, der freundlichen Dame aus dem Flugzeug. So viele Notfälle können kaum passieren. Der Weg fängt mit einer Warntafel an. Auch die nehme ich gelassen. Und dann wird es härter. Es ist wirklich sehr heiß und die Sonne brennt, da helfen langes Hemd, Hut, Sonnencreme Faktor 50 und Sonnenbrille auch nur begrenzt. Und dann ist es wie so häufig beim Sport, nach der ersten Pause wird es schlimmer. Die Atmung kürzer, den Kopf immer röter. Nach dem ersten Drittel des Weges kommen immer wieder längere Schattenabschnitte. Was erst für Entspannung sorgt, wird dann allerdings durch den Wind auch kalt. An einen Pullover hatte ich nicht gedacht. Das wäre ja fast witzig. Auf dem Tafelberg erfrieren denke ich und versuche mich aufs weiterlaufen zu konzentrieren. Es kommen immer wieder Wanderer auf dem Weg, teilweise sind es eher Felsbrocken übereinander gestapelt zu ungleichmäßigen Treppen, vorbei. Einige schnaufend, andere leichtfüßig, fast rennend. Zwei kleine schwarze Jungs sprinten an mir vorbei. Dann kommt noch ein Vater mit einem Kind auf den Schultern. Nagut, ich bin offensichtlich nicht in Bestform, schlage mich aber weiter tapfer. Und nach circa zwei Stunden werde ich belohnt, mit wieder Sonnenschein und wunderschönen Aussichten! Und ich bin sicher, all die die mit der Gondel hochgefahren sind, genießen es nur halb so sehr.
Der Weg...
da geht es hoch...
Fast oben...
und so sieht es von oben aus.
Kaffeepause
Und so sehe ich aus, stolz nach der Wanderung wieder im Gasthaus.
Kapstadt ist jung, mit guter Stimmung. Fast ein bisschen zuviel für meinen Geschmack. Es hat etwas teilweise künstliches. Aber nicht so künstlich wie Amerika. Hier singt schon mal jemand auf der Straße oder tanzt. Aber das nehme ich den Afrikanern ab. Sonst ist es eine bunte Mischung aller Kulturen, mit vielen Touristen, vielen Surfern, vielen Familien aber noch mehr Youngstern auf der Suche nach dem maximalen Spaß.
Nach jetzt fünf Tagen in Kapstadt steht für mich fest: es ist am ehesten wie Australien. Und damit ein wunderschöner Ort an den man immer wieder kommen könnte. Aber auch nicht unbedingt muss.
Kapstadt zeigt sich mir freundlich und friedlich. Aber ich bin auch vorsichtig. Das meiste Geld, neben den High-Season-Hotelpreisen, gebe ich für Taxis aus. Das ist die sicherste, wenn auch etwas zu bequeme Art, sich hier fortzubewegen. Abends bleibe ich im Hotel. Das geht. Macht aber hier auch regelmäßiger deutlich, dass alleine reisen Nachteile hat, und manchmal einsam ist. Die anderen Transportmöglichkeiten, auch die von Kapstadt weg, sind mittelmäßig. Zwar gibt es die ganze Backpacker Bewegung wie in Australien, allerdings ist die Organisation und Flexibilität nicht ganz so ausgefeilt. Sämtliche Abreisezeiten sind zwischen 7 und 9 Uhr morgens, was die Weiterreise am gleichen Tag schon mal ausschließt. Prinzipiell rät mir jeder zum Mietwagen. Den nehme ich aber nicht. Die Vorstellung mit dem Wagen liegen zu bleiben und/oder sich zu verfahren liegt einfach zu nah.
Kapstadt ist auch die Stadt in der ich mich wieder organisiere. Wäsche machen, Schuhe reparieren, Akkus nachkaufen. Planen, organisieren, buchen. Zumindest soweit ich komme. Und Kapstadt hat viel zu besichtigen. Natürlich nehme mir nur einen Teil davon vor. So kamen bisher auf zwei Vollzeit-Touristen-Tage ein Oranisieren-Nicht-viel-Machen-Pausen-Tag.
Bisher schon gemacht:
1. Tafelberg bestiegen!
Man kann dort auch mit der Gondel hochfahren. Das machen auch fast alle anderen, um sich dann dort oben wieder mit Weißwein oder Champagner zu betrinken und Bilder mit den Handy zu machen und direkt nach Amerika oder Russland zu versenden.
Ich wandere hoch. Wahrscheinlich sollte ich nicht allzu laut tönen, ist dieses Verhalten weder selbstverständlich noch typisch für mich und ich die Gondel für den Weg runter auch genommen habe. Dennoch bin ich nicht weniger stolz. Ermutigt von den aufbauenden Worten und Beschreibungen im Gasthaus mache ich mich an einem strahlenden Sommertag auf den Weg. Erst mit dem Taxi, dass das mein Fahrer für die nächsten Tage wird, weiß ich da noch nicht, an den Bussen am Fuß des Tafelbergs vorbei bis zur Rückseite und den möglichen Aufstiegen. Riaz, der Taxifahrer ist nicht begeistert. Viel zu heiß, viel zu weit, völlig unnötig. Er könnte mich doch zum Strand fahren. Und schlägt vor zu warten bis ich wieder zurück komme - nach ein paar Minuten. Ich bin wild entschlossen und schicke ihn fort, nehme aber seine Handynummer. Für den Notfall. Von Telefonnummern habe ich schon ganz schön viele: zwei vom Gasthaus, von mehreren Taxifahrern, der freundlichen Dame aus dem Flugzeug. So viele Notfälle können kaum passieren. Der Weg fängt mit einer Warntafel an. Auch die nehme ich gelassen. Und dann wird es härter. Es ist wirklich sehr heiß und die Sonne brennt, da helfen langes Hemd, Hut, Sonnencreme Faktor 50 und Sonnenbrille auch nur begrenzt. Und dann ist es wie so häufig beim Sport, nach der ersten Pause wird es schlimmer. Die Atmung kürzer, den Kopf immer röter. Nach dem ersten Drittel des Weges kommen immer wieder längere Schattenabschnitte. Was erst für Entspannung sorgt, wird dann allerdings durch den Wind auch kalt. An einen Pullover hatte ich nicht gedacht. Das wäre ja fast witzig. Auf dem Tafelberg erfrieren denke ich und versuche mich aufs weiterlaufen zu konzentrieren. Es kommen immer wieder Wanderer auf dem Weg, teilweise sind es eher Felsbrocken übereinander gestapelt zu ungleichmäßigen Treppen, vorbei. Einige schnaufend, andere leichtfüßig, fast rennend. Zwei kleine schwarze Jungs sprinten an mir vorbei. Dann kommt noch ein Vater mit einem Kind auf den Schultern. Nagut, ich bin offensichtlich nicht in Bestform, schlage mich aber weiter tapfer. Und nach circa zwei Stunden werde ich belohnt, mit wieder Sonnenschein und wunderschönen Aussichten! Und ich bin sicher, all die die mit der Gondel hochgefahren sind, genießen es nur halb so sehr.
Der Weg...
da geht es hoch...
Fast oben...
und so sieht es von oben aus.
Kaffeepause
Und so sehe ich aus, stolz nach der Wanderung wieder im Gasthaus.
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